Den LCD-X habe ich auch, und man muss nicht nur sehr (SEHR) laut hören um Overload auszulösen (Danke für die Nennung des Pegelbereichs im Level Meter, das macht klar worum es geht), sondern auch reichlich Tiefbass per EQ hinzugefügt haben. Derartige Pegel ohne EQ kann ich mir kaum vorstellen.

Die Lösung kann ein effzienterer (empfindlicherer) Kopfhörer sein. Der LCD-X ist aber schon relativ empfindlich. Laut Tech Specs ist der LCD Classic 8 dB leiser als der LCD-X. Wenn Sie beim LCD-X bleiben wollen müsste es dann schon ein Kopfhörerverstärker sein, der die 1 Watt des ADI-2 Pro deutlich übertrifft.

Die Overload Detection ist tatsächlich Temperatur-abhängig, bei heissem Gerät wird sie etwas früher ansprechen. Insofern würde ein Kopfhörer mit höherer Impedanz helfen, auch weil die Leistung bei etwas höherer Impedanz ansteigt (siehe Grafik im ADI-2 Pro Handbuch). Der LCD-2 Classic aber wohl eher nicht.

Vielen Dank für die schnelle Antwort und für den Hinweis mit der Temperaturabhängigkeit. Eine Deaktivierung des EQs bringt nicht viel. Wenn ich Tiefbass runternehme, dann tritt dieses Problem nicht so häufig auf. Der Bass benötigt wohl viel Leistung obwohl es nicht wirklich laut ist.

Ich habe im Handbuch gelesen, dass die Aktivierung des Bal Phones Mode auch mehr Leistung bringen würde. 3W bei 64 Ohm. Verstehe ich das so richtig: Wenn ich LCD-2 nehme, bekommt er zwar mehr Leistung, ist aber auch leiser, so dass es im Endeffekt nicht wirklich bringen würde?

Davon gehe ich aus.

Diese Schaltung wäre durch einen Spannungsteiler zwischen Verstärker und Kopfhörer möglich. Bei Gesamtwiderstand am Verstärker R_0 und Widerstand R führt dies bei gleicher Ausgangsspannung des Verstärkers U_0 zur Spannung über den Widerstand U und somit zu einem relativen Leistungsabfall von

P/P_0 = (U^2/R)/(U_0^2/R_0) = ((U_0*R/R_0)^2/R)/(U_0^2/R_0) = (U_0^2*(R/R_0)^2)/R)/(U_0^2/R_0)  = R/R_0

Bei 64 Ohm Gesamtwiderstand am Verstärker und 20 Ohm Widerstand des LCD-X führt dies bei gleicher Ausgangsspannung des Verstärkers zu einem relativen Leistungsabfall von

P/P_0 = 20/64 = 5/16,

welches bedeutet, dass die Leistung an dem LCD-X nur 5/16 der Verstärkerleistung entspricht. Der LCD-X würde also bei gleicher Ausgangsspannung des Verstärkers 5 dB leiser sein.

Jedoch ist durch den gestiegenen Gesamtwiderstand die maximale Ausgangsspannung des Verstärkers höher wodurch es möglich ist, dass die Ausgangsleistung des Verstärkers steigt. Das Verhältnis zwischen dem  Gesamtwiderstand und der Leistung des Verstärkers des ADI-2 Pro ist, wie erwähnt, im Handbuch Abschnitt 34.14 (S. 81).
Bei unsymmetrischer Verbindung ist die maximale Leistung des Verstärkers bei 64 Ohm (ca. 1100 mW) geringer als bei 20 Ohm (ca. 1500 mW). Bei symmetrischer Verbindung ist die maximale Leistung des Verstärkers bei 20 Ohm ungefähr gleich derselben bei unsymmetrischer Verbindung (ca. 1500 mW) während bei 64 Ohm die maximale Leistung ungefähr 3 mal so hoch ist im Verhältnis zur unsymmetrischen Verbindung (ca. 3000 mW).

Bei unsymmetrischer Verbindung ergibt sich also ein relativer Abfall der maximalen Leistung am LCD-X von ungefähr

P/P_0 = (P_RME_unsym(64 Ohm)/P_RME_unsym(20 Ohm))*(20/64) = (1100/1500)*(5/16) = 55/240 = 0.23,

d.h. ein relativer Pegelabfall von ca. 6.4 dB.
Bei symmetrischer Verbindung ergibt sich hingegen ein relativer Abfall der maximalen Leistung am LCD-X von ungefähr

P/P_0 = (P_RME_sym(64 Ohm)/P_RME_sym(20 Ohm))*(20/64) = (3000/1500)*(5/16) = 10/16 = 5/8 = 0.625,

d.h. ein relativer Pegelabfall von ca. 2 dB.
Darüber hinaus ist, wie erwähnt, die maximale Verstärkerleistung den ADI-2 Pro bei 20 Ohm bei unsymmetrischer und symmetrischer Verbindung ungefähr gleich. In der Summe ist also weder ein Spannungsteiler noch symmetrische Verbindung gewinnbringend.

EDIT. Ich musste bei den Berechnungen nachbessern. Die Schlüsse sind davon aber nicht betroffen.

Der erwähnte AKG 181DJ hat laut Technischen Daten eine Sensitivität von 112 dB SPL bei 1 V und eine (nominellen) Impedanz von 42 Ohm. Das entspricht in etwa 98 dB SPL bei 1 mW.
Der LCD-X hat laut Technischen Daten eine Sensitivität von 103 dB SPL bei 1 mW und einer (nominellen) Impedanz von 20 Ohm. Das entspricht in etwa 120 dB SPL bei 1 V.
Die maximale Ausgangsleistung des ADI-2 Pro bei unsymmetrischer Verbindung ist bei 20 Ohm und 42 Ohm ungefähr gleich.
Jedoch ist die maximale Ausgangsspannung des ADI-2 Pro bei unsymmetrischer Verbindung ist bei 42 Ohm ungefähr 1,5 mal so hoch wie bei 42 Ohm welches einem relativen Unterschied von ca. 3 dB entspricht (Handbuch S. 81).
Also sollte der LCD-X bei gleicher Spannung 8 dB lauter sein als der AKG und die maximale Lautstärke des LCD-X am ADI-2 Pro (ca. 135 dB SPL!) sollte 5 dB höher als sein als die des AKG.

Haben Sie das Verhalten des LCD-X am Phones 3/4 mit dem am Phones 1/2 verglichen? Haben Sie den LCD-X an einem anderem Kopfhörerverstärker ausprobiert? Haben Sie den LCD-X mit mehreren Kabeln betrieben?

Sie beschreiben, dass die Pegelmeter bei Gebrauch des LCD-X in den gelben Bereich gehen. Was sind die angezeigten Spitzenwerte wenn dies passiert?
Laut Handbuch 34.16 (S. 82), sollte dies beim LCD-X bei ungefähr -6 dB (ca. 16 dBu Ausgangsspannung) passieren.